Ferien in der Toscana bedeuten neben Sonne, Essen, Wein und Baden auch viel Lesen ;-) Folgend eine Liste der Bücher die uns diesen Sommer wirklich gefallen, enttäuscht oder überrascht haben ....
Joyland von Stephen King ist für mich das bisher beste Buch des Jahres. Auf leider nur 350 Seiten erzählt der Meister die Geschichte vom 21 Jahre jungen Devin Jones welcher im Sommer 1973 (+1 für den Jahrgang!) auf einem Vergnügungspark anheuert. Für ein King Buch steht das Übernatürliche, ja auch die Spannung für einmal etwas im Hintergrund, dafür erlebt der Leser sehr detailliert den schlimmsten & schönsten Sommer eines jungen Mannes im Kampf mit Parkbesuchern, Frauengeschichten, Kindern und Mördern. Fazit: glanzvolle 5 von 5 Punkte
Er ist wieder da von Timur Vermes hat einen wunderbaren Umschlag Text: “Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel.” Tja, was anfänglich runter geht wie Öl und wirklich witzig ist (Siehe Tweet vom 18.7.), entpuppt sich dann leider am Ende als etwas schal und körperlos. Satire?! Ja, meinetwegen ... aber wenn der Gröfaz auf der einen Seite wieder voll reinhaut, jedoch die restliche Welt zu dümmlichen Beobachter degradiert werden kriegt man unweigerlich das Gefühl, dass hier auch etwas Potential verschenkt wurde. Fazit: erschlichene 4 von 5 Punkte
Vor zwei Jahren haben wir überrascht festgestellt dass mit Der Augensammler von Sebastian Fitzek durchaus gute Psycho-Thriller aus Deutschland kommen können. Also haben wir bei Der Nachtwandler vom selben Autor natürlich zugegriffen und wurden leider arg enttäuscht. Gerade gegen Schluss - Fade, schlampig und zuweilen gar langweilig … Fazit: erbärmliche 2 von 5 Punkte
Breed von Chase Novak ist als Thriller angeschrieben. Aber lasst mich berichten: Dieses Buch ist der reinste Horror. Mai, ich hab mir beim Lesen fast in die Hosen gemacht wenn Eltern den Kinderwunsch mit soviel Nachruck verfolgen dass sie sich sogar "Impfen" lassen. So kriegen die gepimpten Möchtegern-Eltern 2.0 nicht nur ihren ersehnten Nachwuchs, sondern auch "Appetit" auf mehr … nichts für schwache Nerven! Fazit: schlimme 4 von 5 Punkte
Die Klingenromane von Joe Abercombie sind mitunter etwas vom Besten was man im Fantasy Bereich lesen kann. Nach der in sich geschlossenen Trilogie am Anfang erschienen weitere Einzelromane. Heldenklingen beschreibt eigentlich nur eine grosse Schlacht über wenige Tage zwischen der Union und den Nordländer, und doch ist keine der knapp 900 Seiten auch nur ansatzweise langweilig. Abercombie hat's drauf!! Fazit: epische 5 von 5 Punkte
Wie Abercombie im Fantasy Bereich, bietet Peter F. Hamilton grosse Unterhaltung im Sci-Fi Genre. Der Armageddon Zyklus (Night's Dawn Trilogy) mit knapp 4000 Seiten Umfang ist ganz weit vorne auf meiner Bestenliste, und das neue Dunkle Universum (Void Trilogy) weiss durchaus zu gefallen. Zwar sind diese 4 neuen Bücher nicht ganz so Action & Kriegslastig, ja auch nicht ganz so episch wie die vom Armageddon Zyklus, aber wieder ganz grosses Kino von Hamilton! Fazit: solide 4 von 5 Punkte
Und zum Schluss noch noch dies ...
Irgendjemand wird mir einmal erklären müssen was an den Büchern von Dan Brown den nun wirklich so aussergewöhnlich ist. Ja klar, Angels & Deamons (Illuminati) war stark, aber schon beim Davinci Code, und Lost Symbol war's mir zeitweise fast egal ob Langdon jetzt zum gefühlten 500ten Mal ein Rätsel auf der Flucht, ohne Sauerstoff dafür mit verbundenen Augen gegen die Zeit löst welches seit Jahrhunderten im Raum stand. Geh doch zu Wetten Dass oder einer sonstigen Talentshow! Inferno hat mir jedoch in zwei Hinsichten (neben den Rätseln - gähn) gefallen: Florenz (wir sehen uns bald Liebling), und vor allem das Ende! Ja, da hat er mal Mut bewiesen der Herr Autor ;) Fazit: überraschende 4 von 5 Punkte