Vor zwei Jahren haben wir in der Bachletten Buchhandlung in Basel zwischen den Bücherregalen übernachtet. Als Auftakt in unsere Leseherbst-Ferien 2018 haben wir das wiederholt, und dieses mal in der ad:hoc Buchhandlung in Wil unsere Zelte aufgeschlagen. Während die Bachletten Buchhandlung den Charme einer Kleinstbuchhandlung hat, könnte man in Wil in der Tat ohne weiteres ein Zelt aufstellen. Die Buchhandlung liegt in der Fussgängerzone von Wil, verfügt über einen grossen Laden im Parterre und einen kleinen Teil im ersten Stock. Buchhandlungen sehen heute anders aus als noch vor 10-15 Jahren. Früher standen hunderte von Büchern in einem Regal, Rücken an Rücken. Heute ist die Quantität der Qualität gewichen. Ein Regal ist belegt mit ausgewählten Büchern, mit den Covern nach vorne, so dass das Stöbern Spass macht. So ist es auch in der ad:hoc Buchhandlung als unsere Mission am Samstag um 17:30 Uhr begann. Wir kriegten die Schlüssel und waren alleine für die ganze Nacht. Man holt sich ein Buch, nimmt auf der Couch oder auf einem Sessel platz macht sich eine Meinung. Was einem gefällt behält man, bezahlen kann man auf Rechnung später. Neben dem eigentlichen Angebot sich alleine in der Buchhandlung aufhalten zu dürfen, bietet die Buchhandlung im ersten Stock auch ein ausziehbares Sofa als Schlafmöglichkeit. Alles zusammen kostet das ganze übrigens überschaubare 0 (null) Franken! Frühstück (Zopf, Fleisch & Käseplatte) kann man dazu bestellen, kostet 5.-- pro Kopf und wird am Vorabend im Kühlschrank bereit gestellt. Am grossen Tisch, gleich am Schaufenster findet man genug Platz für das Frühstück, und kann gleich den Passanten winken ;)
Buchhandlungen haben es nicht leicht in der Schweiz, und den Laden nachts für "Touristen" zu öffnen wird die ökonomischen Herausforderungen und das wachsende Desinteresse (!?) an der Literatur auch nicht einfach wegblasen, aber es ist eine tolle Sache und ich möchte so einen Abend vor allem Eltern ans Herz legen. Unsere beiden Mädchen lesen zwar sehr viel, aber auch dieses Wochenende haben sie wieder zwei neue Serien an Büchern gefunden die sie noch nicht kannten, und das geschieht halt nach wie vor am einfachsten mit dem Buch in der Hand. Das gilt übrigens für die ganze Familie! 16 (sechzehn) Bücher haben wir "angelesen" und gekauft ... da können unsere eReader schon mal eifersüchtig werden ;)
Fazit: Gäbe es mehr Buchhandlungen in der Schweiz (Kanton Bern - ich rede mit Dir!) die Übernachtung anbieten würden, wir wären immer wieder am Start ;)
Kommentare