Ich lese gerne Bücher von Robert Harris, er schreibt akurate historische Romane mit grossem Unterhaltungswert. Besonders hervorzuheben sind die drei Bücher über das Leben von Cicero in Rom und sein Kampf gegen Julius Cäsar.
Vor kurzem wurde Konklave veröffentlicht, welches die Wahl eines neuen Papstes in nicht all zu ferner Zukunft beschreibt. Nach dem hysterischen Wahlkampf in den Staaten schien mir das doch eine gute, und beruhigende Lektüre. Soweit der Plan, aber wie so oft kommt es anders ;)
Es ist nicht so, dass das Buch skandalös oder provokativ wäre. Im Gegenteil, Harris geht mit dem Katholizismus gerade zu sanft um. Er bezieht sich laut eigener Aussage auf einen anonymen Kardinal der das Konklave selbst erlebt hat. Und falls dessen Erzählungen über die Welt hinter der Türe der Sixtinischen Kapelle zu dem Geschriebenen führte, steht das ganze dem amerikanischen Wahlkampf höchstens in der öffentlichen Wahrnehmung nach!
Auch wenn das Ende eigentlich bereits auf dem Umschlagtext vorweggenommen ist, ist es ungeheuer spannend sich im Buch von Wahlgang zu Wahlgang zu lesen. Der Wahlkampf ist wie in der realen Politik voll von Intrigen, Machtkämpfen und nicht zu letzt persönlichen Interessen.
Das Konklave basiert nicht auf einer realen Geschichte, und für einmal ist das Geschriebene vielleicht auch etwas weit her geholt. Aber wie so oft bei Harris kann man das Buch einfach nicht weglegen. Klare Kaufempfehlung, wenn auch der Preis für das E-Book fast so teuer ist wie die gebundene Version.
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