Fast auf den Tag genau vor einem Jahr habe ich meine persönliche Top 10 der besten Brettspiele begonnen, und heute komme ich zum Ende und meiner absoluten Nummer 1:
Railroad Tycoon von Glenn Drover & Martin Wallace
Es gibt verschiedene Arten von Train Gamez. So steht bei einigen der Streckenbau im Vordergrund (zB. Zug um Zug), während in anderen das Finanzielle wichtig ist (zB. 18XX Serie). Railroad Tycoon bietet beides. Der Spieler baut auf einer Karte sein Schienennetz aus, transport Waren zwischen den Städten und muss dabei auch die Finanzen im Auge behalten.
Die Basis Regeln von Railroad Tycoon sind einfach. Auf dem mit Hexfeldern unterteilten Spielplan (in der Basisversion wäre das der Osten der Vereinigten Staaten) sind die wichtigsten Städte aufgezeichnet. Diese Orte werden beim Start mit zufälligen Warenwürfel bestückt, welche es wiederum zu einer Stadt identischer Farbe zu liefern gilt. Bevor jedoch ein Spieler Waren transportieren kann müssen diese Städte von ihm mit Gleisen verbunden werden. Diese kosten Geld, so wie übrigens auch die Upgrades von der eigenen Lokomotive um Waren auch via mehreren Städten transportieren zu können. An Geld kommt der Spieler am Anfang ausschliesslich mit dem Ausgeben von Aktien (furchtbar schlecht), später mit dem Income transportierter Waren (supi gut). Daneben gilt es noch Aktionskarten im Auge zu behalten welche Boni verschiedenster Art versprechen. Im Endeffekt versuchen Spieler auf dem eigenen Streckennetz Waren über möglichst viele Bahnhöfe zu transportieren und somit viele Gewinnpunkte zu sammeln. Das Spiel endet wenn in einer gewisse Anzahl Städten keine Waren mehr vorhanden sind.
Was macht Railroad Tycoon nun so speziell?
Ein wichtiger und schöner Fakt von ist die stehts neue Ausgangslage bei Spielbegin. Da die Waren zufällig verteilt werden ist die Wahl der idealen Startposition des eigenen Eisenbahn Imperiums imens wichtig. Wohl dem Spieler der als erster seinen Zug (Wortspiel ftw!) machen darf, schlecht für ihn dass er sich dieses Recht in einer Auktion bei jeder Runde teuer erkaufen muss. Denn der Neid und die Gier der Gegner lässt einem keine Verschnaufspause, stehts gilt es sein geplantes Reich vor den elenden Querbauern zu schützen um als erster die gewinnbringensten Routen zu bauen oder Waren zu transportieren. Oder vielleicht baut man sein Imperium etwas Abseits des grossen Rumels und führt ein ruhiges, kostengünstiges Leben um am Schluss als Sieger auf die sich selbst zerfleischten Gegner herunter zu blicken!? Verschiedene Gleise führen zum Sieg!
Ebenso so ist der Umgang mit dem Geld / Aktien geschickt abzuwägen. Klotzt man früh mit vielen Aktien und “rusht” so seine Gegner vom Brett, oder beginnt man sachte und versucht im weiteren Verlauf des Spieles aufgrund der tiefen Dividenden an die grossen Einkommen und somit Möglichkeiten zu kommen. Auch hier gibt es verschiedene Strategien die zum Erfolg führen können. Das Timing ist wichtig! Zwar ist einem bei vollen Kassen der Neid der Gegner sicher, gewinnen tut jedoch der Spieler mit den meisten gelieferten Waren bei (absehbarem) Spielende.
Neben der Anforderung an eine gute Taktik gibt es für mich ein weiteres Kriterium welches für mich Railroard Tycoon auf den Thron hebt: “Der Lego Effekt”! Man *baut* ein eigenes und freies
Streckennetz, und es macht Spass dieses Gedeihen und Funktionieren zu sehen. Kaum ein Spiel kann hier optisch und funktionell mithalten. Ein Spielbrett nach einer 5 Spielerpartie ist mitunter ein Foto wert ;-)
Ein paar weitere Fakten: Railroad Tycoon war ursprünglich nach dem gleichnamigen (und eben so coolen) Computer Spiel von Sid Meier benannt. Heute geht das (identische) Spiel unter dem Namen Railways of the World über den Ladentisch.
Damit keine Langeweile aufkommt gibt es Erweiterungen in Form weiterer Karten zu erwerben. Railways of Europe und Railways of England & Wales sind ausgezeichnete Karten, welche vor allem in Partien mit weniger Spielern (3-4) ausgeglichener zu Spielen sind als Ost-Amerika. Weitere Erweiterungen sind in Vorbereitung.
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